Ausgerechnet jetzt, wo die deutschen Autobosse mit fliegenden Fahnen ins Lager der E-Mobilität überlaufen und die EU-Kommission sich anschickt, dem Verbrenner den endgültigen Todesstoß zu versetzen, erscheint diese Meldung auf dem Ticker:
171 renommierte Wissenschaftler prangern an, dass das Saubermann-Image von Elektro-Fahrzeugen auf einem groben „Rechenfehler“ beruhe. Es werde unterschlagen, dass bei steigendem Strombedarf auch nach 2030 der Ladestrom zu einem Gutteil aus fossilen Quellen stamme.
Lege man einen realistischen Strommix zugrunde, falle die CO2-Bilanz batterieelektrischer Fahrzeuge deutlich schlechter aus als die von Diesel-Vollhybriden. Mit über 30 Tonnen CO2 emittiere ein Stromer während seines Autolebens im Schnitt doppelt bis dreimal so viel wie angenommen.
Ideologiegesteuerte Mogelpackungen wie diese prangert die AfD seit Jahren an. Das Betrugsmanöver war aber auch zu dreist: E-Mobilen stellte man einen Persilschein aus, synthetischen Kraftstoffen hingegen sprach man wider besseres Wissen die Klimaneutralität ab.
Nun scheint sich das Blatt zu wenden. Im neuen Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz des Bundes (kurz: SaubFahrzeugBeschG) wird bei ausschreibungskonformen Energieträgern auch synthetischer Kraftstoff akzeptiert. Ein längst überfälliger Schritt in Richtung Technologieoffenheit.
Und ein klammheimliches Eingeständnis, dass die sture Fixierung auf batterieelektrische Antriebe nicht länger haltbar ist. Re-Fuels sind CO2-neutral, verbrennen nahezu rußfrei, erzeugen weder Feinstaub noch Stickoxide und Verbrennungsmotoren nebst Tankstellen-Infrastruktur bleiben erhalten.
Batterieelektrische Fahrzeuge können da nicht mithalten – vom ökologischen und moralischen Desaster beim Abbau Seltener Erden ganz zu schweigen. Die Alternative heißt nicht, E-Mobil oder Verbrenner, sondern fossiler oder sauberer Sprit.