Mit Speck fängt man Mäuse – zum Beispiel die „Mäuse“ argloser E-Mobilisten. Fette Subventionen bei gleichzeitiger Verteuerung fossiler Kraftstoffe haben die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen sprunghaft ansteigen lassen. Die Sonne schickt ja auch keine Rechnung.
Der Staat allerdings schon. Dem entgehen gewaltige Einnahmen aus der Mineralölsteuer. Und die holt er sich natürlich auch von den Besitzern der Stromer wieder zurück. In den USA haben bereits dreißig Staaten Sondersteuern beziehungsweise Sonderabgaben beschlossen.
Auch die Ladesäulenbetreiber halten sich schadlos. Die wissen nicht, wo künftig der Ladestrom herkommen soll, ob ihr Geschäftsmodell trägt. Die Politik will ja partout das Kunststück vorführen, wie man sich mit Kohle und Kernkraft gleich beide Standbeine absägt, ohne ins Straucheln zu geraten.
Dumm nur, dass die regenerativen Energiequellen, auf die man die ganze Hoffnung gesetzt hat, bei der Stromausbeute den Planungen weit hinterherhinken. Das Wiederanwerfen fossiler Kraftwerke und Stromimporte aus dem Ausland heizen den Strompreis zusätzlich an.
Auch das vollmundige Versprechen, dass sich mit dem Anschluss an das intelligente Stromnetz eine Menge Geld sparen ließe, ist nichts als heiße Luft. Die laufenden Kosten für ein Smart Meter, den intelligenten Stromzähler, fressen etwaige Spareffekte sofort wieder auf.
Zudem begibt man sich in neue Abhängigkeitsverhältnisse. Sobald ein Stromversorger Zugriff auf den häuslichen Stromzähler hat, kann er Strommengen rationieren, Ladezeiten einschränken und, wenn es ganz dicke kommt, sogar volle Autobatterien anzapfen.
Wie real dieses Szenario ist, zeigt ein Blick nach Großbritannien. Weil auch dort Energieknappheit herrscht, werden ab Mai nächsten Jahres an jedem Wochentag private Heim-Ladestationen für E-Fahrzeuge per Fernzugriff für neun Stunden deaktiviert.
Das geht auch bei uns. Paragraf 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) regelt die Limitierung des Strombezugs. Peter Altmaier nennt das „Spitzenglättung“. Der VDA macht allerdings deutlich, dass dieser Euphemismus schlicht „Abschaltung“ bedeutet.
Und der Netzausbau? Der liegt weit hinter Plan. Von den erforderlichen 12.239 Kilometern sind laut Bundesnetzagentur bislang erst 1.771 Kilometer an neuen Stromleitungen fertiggestellt. Für rund 3.000 Kilometer liegt noch nicht einmal ein Genehmigungsantrag vor (BNetzA, Stand: 06/2021).
Bei der Energiewende klemmt es an allen Ecken und Enden. Der Strompreis steigt unaufhaltsam. Und die Stromversorgung steht auf der Kippe. Sollte der Worst Case eintreten, wird man vergeblich nach Schuldigen suchen und die haarsträubendsten Narrative zu hören bekommen.
Nicht die besten Aussichten für E-Automobilisten. Doch egal, die Elektromobilität wird jetzt knallhart durchgezogen – koste es, was es wolle. Zum Glück hat man Diesel-Generatoren noch nicht verboten. Zur Not lassen sich auch damit leere Tesla-Akkus aufladen.