Dr. Bernd Grimmer MdL: Kein Gender-Totalitarismus an deutschen Hochschulen

Stuttgart. Der wissenschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Dr. Bernd Grimmer, hat Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die Benotung an baden-württembergischen Universitäten und Hochschulen ausschließlich nach fachlichen Gesichtspunkten erfolgt. Sie solle Praktiken wie an der Universität Kassel, in Hausarbeiten Punkte abzuziehen, wenn die Geschlechtsbezeichnungen nicht „korrekt“ sind, eine klare Absage erteilen; diese Vorgehensweise sei eine ideologische Zumutung. „Ich bin entsetzt über die Aussage der Gleichstellungsbeauftragten der Universität, Sylke Ernst, dass es im Sinne der Lehrfreiheit Lehrenden grundsätzlich freistünde, ‚die Verwendung geschlechtergerechter Sprache als ein Kriterium bei der Bewertung von Prüfungsleistungen heranzuziehen‘. Das ist die mutwillige Zerstörung der eigenen Muttersprache, ja Gender-Totalitarismus. Das Wort ‚korrekt‘ ist zu einem jener Gummibegriffe verkommen, die von Zeitgeistern nach persönlichem Gutdünken willkürlich zurechtgeknetet werden. Einspruch dagegen ist quasi Gotteslästerung. Das hat mit ‚Freiheit der Lehre‘ nicht mehr das Geringste zu tun.“

Die Punktabzüge verraten mehr über die Lehrkräfte als über die Studenten, entrüstet sich Grimmer. „Es ist unfassbar, dass das wissenschaftliche Arbeiten ideologischen Zielen geopfert werden soll: Es ist nicht anders zu verstehen, wenn eine zu erbringende Leistung zusätzlich nach einem Kriterium bewertet wird, das mit dem eigentlichen Fach rein gar nichts zu tun hat. An der Universität sollen also Studenten dafür bestraft werden, dass sie die deutsche Sprache korrekt (!) benutzen. Wenn ein renommierter Rechtswissenschaftler wie Christoph Gröpl dieses Vorgehen sogar für ‚rechtlich unvertretbar‘ hält, weil die Durchsetzung einer ‚nicht regelkonformen Sprachpolitik mittels universitärer Prüfungen nicht den Schutz der Lehrfreiheit‘ genieße, sollte das den Verantwortlichen zu denken geben. Ich begrüße die Ankündigung des Vereins Deutsche Sprache, eine Musterklage bis zum Bundesverfassungsgericht zu finanzieren, und ermutige Betroffene ausdrücklich, davon Gebrauch zu machen.“