„Hat Pforzheim keine andere Sorgen?“ fragt der Vorsitzende der AfD-Gemeinderatsfraktion zur sogenannten kommunalen Klimapartnerschaft von Pforzheim mit der afrikanischen Hafenstadt Mtwara am indischen Ozean. Abgesehen davon, dass es eine bekannte Masche größenwahnsinniger Lokal- und Regionalpolitiker sei, die Verschiebung von Entwicklungszahlungen in die Dritte Welt – heute „Entwicklungszusammenarbeit genannt – nicht nur auf staatlicher, sondern nun auch auf Landes-, Kreis- und Stadtebene herunterzubrechen, damit nun auf allen Ebenen und gut versteckt Steuergelder in die weite Welt geleitet werden können.
In diesem konkreten Fall sei aber darüber hinaus zu fragen, was diese beiden Städte überhaupt verbinde? Ähnliche Klimavoraussetzungen? Ähnliche Infrastruktur? Diese tansanische Stadt, 38 Meter über dem Meeresspiegel mit tropischem Klima, hat wenig gemeinsam mit unserem Pforzheim. Was solle wer also von wem lernen? „Es ist schon erstaunlich“, äußert sich Grimmer zu den Plänen der Pforzheimer Verwaltung, „da unterschreibt man ein Abkommen mit einer über viertausend Kilometer entfernten bislang unbekannten Stadt und freut sich, dass Pforzheim nun klimaschutztechnisch global aufgestellt sei.“ Konkrete Handlungsprogramme, die eine solche Verbindung vielleicht rechtfertigen könnten, seien offenbar nicht im Vorfeld erarbeitet worden, nein, man beginne erst nach Unterzeichnung des Kooperationsvertrages mit der Ausarbeitung von Schwerpunktthemen und Plänen. Man „kaufe“ also die Katze im Sack, ohne zu wissen, ob es überhaupt Sinn mache. Vielleicht liege es ja am coronabedingten Ausfall der Weihnachtszeit, dass Umweltbürgermeisterin Schüssler in Vorfreude schwelgt, dieses Überraschungsei in den nächsten zwei Jahren auszupacken. Oder vielleicht freut sie sich auf diverse CO2-arme Reisen ins ferne Afrika, wobei die Straßenentfernung mit über zehntausend Kilometer sicher eine interessante Erfahrung werden könnte.“