Gesundheitsminister Manfred Lucha geht gerade in anderen Bundesländern hausieren, weil in „the länd“ womöglich die Intensivbetten knapp werden könnten.

Ausgerechnet in the Musterländ! Dem Vernehmen nach hätten Kliniken aus Stuttgart, Ulm, Ludwigsburg und dem Raum Karlsruhe SOS gefunkt.

Da stellt sich doch die Frage: Wieso gibt´s hier zu wenig Betten? Als konstruktive Opposition wollen wir dem armen Mann(e) ein wenig suchen helfen.

Laut Tagesschau (siehe Link) wurde ein Großteil der mit 686 Mio. Euro bundesweit geförderten 13.700 neuen Intensivbetten nie in Betrieb genommen.

Die Betten wurden in Abstellkammern verfrachtet, sozusagen als „Puffer“ oder „Notfallreserve“, um angeblich bei Bedarf schnell verfügbar zu sein.

Baden-Württemberg hat man rund 2.000 Betten mit je 50.000 Euro bezuschusst. Allein das Klinikum Stuttgart erhielt 11,7 Mio. Euro zur Neuanschaffung zusätzlicher 234 Betten.

Damit müssten dem Klinikum heute insgesamt 324 Intensivbetten zur Verfügung stehen. Tatsächlich sind es aber nur 115. Es fehlen also sage und schreibe 209 Betten.

Bevor der Minister herumjammert und Panik verbreitet, möge er einen Blick in die Besenkammern der Landeskliniken werfen. Doch das wird er tunlichst unterlassen.

Er fürchtet Rückforderungen und müsste dann die Ausstattung der Landeskliniken selbst finanzieren. Selbst dem Bundesrechnungshof verweigert er die Auskunft.

Ein absoluter Skandal! Alle Beteiligten tun so, als ob ihnen am Wohl der Menschen gelegen sei. Doch letztlich geht es den Herrschaften doch immer nur ums Geld.

Um unseren „Intensivbetten-Notstand“ besser einordnen zu können: Kein Land verfügt über mehr Intensivbetten als Deutschland (41.700). Ganz Afrika kommt laut WHO gerade mal auf 5.000 Betten.

https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/intensivbetten-113.html