Der kommende Winter könnte ungemütlich werden. Jetzt warnen auch die Energieexperten der US-Investmentbank von Goldman Sachs vor einer akuten Energiekrise in der kalten Jahreszeit.
Das Problem: Wegen der seit Monaten anhaltenden Windflaute und der ständiger Bewölkung fehlt es hinten und vorne an Ökostrom. Kohle- und Gaskraftwerke müssen vermehrt einspringen.
Das hat dazu geführt, dass die Gasspeicher, die üblicherweise im Sommer aufgefüllt werden, nahezu leer sind und die Strom- und Gaspreise immer neue Rekordstände erreichen.
Der Gaspreis hat sich im laufenden Jahr mehr als verdreifacht. Und die Großhandelspreise für Strom befinden sich auf dem höchsten Stand seit über zehn Jahren.
Ähnlich sieht es bei der Kohle aus. Inzwischen wird mehr Strom aus Braunkohle erzeugt, als durch Windkraftanlagen. Das kommt energieintensive Branchen teuer zu stehen.
Da Braunkohle-Verstromung besonders viel CO2 emittiert, steigt die Nachfrage nach Emissionszertifikaten ebenso wie deren Preis. Und die Kostenspirale dreht sich immer weiter.
Das ist politisch so gewollt. Emissionshandelssystem sowie Brennstoffemissionshandelsgesetz sollen den CO2-Preis treiben. Und der Verbraucher soll das zu spüren bekommen.
Man nennt das schönfärberisch „Lenkungswirkung“. Auf gut Deutsch will man den Bürger über den Geldbeutel zur Änderung seiner Konsum- und Lebensgewohnheiten zwingen.
Das sagt man allerdings nicht so deutlich. Wie üblich streut man den Leuten Sand in die Augen und faselt davon, als Ausgleich die EEG-Umlage beim Strompreis abschaffen zu wollen.
Ein fauler Zauber! Mit dieser Umlage subventioniert man die Windmüller. Wird sie gestrichen, muss die vertraglich zugesicherte Vergütung eben aus dem Steuertopf bestritten werden.
Der sich abzeichnende Stromnotstand scheint in Berlin niemanden zu interessieren. Man ist damit beschäftigt um Koalitionen, Posten und Dienstwagen zu feilschen.
https://www.nzz.ch/wirtschaft/energiekrise-in-europa-was-ist-nur-am-erdgasmarkt-los-ld.1646643